Das Laufende A

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Unser laufendes AZwei Junghelfer beim Abspannen des AsNeunburg vorm Wald. Äußere Neukirchner-Straße 4. Gelände des THW-Ortsverbandes Neunburg. Samstag, 13. März 2010. Kurz nach 15 Uhr. Vorbeifahrenden Autofahrern und aufmerksamen Kunden der gegenüber liegenden Discounter bietet sich hinter der Bepflanzung ein interessantes Schauspiel: Ein Gebilde aus Holz bewegt sich durch den verschneiten Garten der THW-Unterkunft. Mehrere Junghelfer stehen, natürlich mit ausreichend Sicherheitsabstand, um es herum und ziehen an Leinen. Wie war es dazu gekommen?

Nächste Woche findet in Regensburg die erste Leistungsabzeichen-Prüfung im Bezirk Oberpfalz statt. Junghelfer, die alle drei Teile der Prüfung bestehen (theoretischer, praktischer Teil und Teamaufgabe), erhalten das THW-Jugend-Leistungsabzeichen in Bronze. Auch etliche Jugendliche vom Neunburger THW werden daran teilnehmen.

Verbinden von zwei Hölzern mit BauklammernUnglücklicherweise lässt sich manches, das bei der Prüfung drankommen könnte, kaum bei Dunkelheit und schlechtem Wetter üben. Leider waren dies genau die Umstände, unter denen die vergangenen Freitage die reguläre Ausbildung stattfand. Um diesem Dilemma zu entgehen, haben wir schlichtweg zwei zusätzliche Ausbildungstermine festgelegt, nämlich am Samstag vor einer Woche und heute.

Also trafen sich alle Teilnehmer um 14:00 Uhr. Nachdem jeder einen Fragebogen mit zehn theoretischen Aufgaben ausgefüllt hatte und abgeklärt war, wer was nochmals üben will, ging es richtig zur Sache: Über die Hälfte aller praktischen Aufgaben konnte wiederholt werden.

Maren übte mit uns Erste HilfeRettungssanitäterin Maren sprang dankenswerterweise erneut ein und übte mit den Jugendlichen alle relevanten Erste-Hilfe-Maßnahmen. Sollte tatsächlich jemand von uns wider Erwarten bei der Prüfung Probleme mit der NATO-Lage, Anlegen eines Fingerkuppenverbandes, der stabilen Seitenlage oder gar dem Absetzten eines Notrufes haben, kann es wirklich nicht an mangelnder Übung liegen.

Auch das Anschlagen eines Klappklobens an eine Leiter wurde wiederholtAuf Wunsch einzelner Junghelfer wiederholten wir auch das richtige Anschlagen eines Klappklobens an eine Leiter sowie einseitiges Anheben einer Last mit der Brechstange. Auch die korrekten Bezeichnungen von Holz- und Metallbearebitungswerkzeugen, Verbinden von zwei Hölzern mit Bauklammern und einiges mehr wurde geübt.

Binden des As mit drei KreuzbundenDas Highlight der heutigen Ausbildung war jedoch sicherlich die erste Teamaufgabe - das "Laufende A": Drei Rundhölzer sollen mit Leinen zu einem großen A verbunden werden. Dieses wird dann aufgestellt und über Leinen so gesteuert, dass es aussieht, als würde es gehen. Eine vorgegebene Strecke muss damit zurückgelegt werden.

Aufstellen des AsWir hatten die Aufgaben ein klein wenig angepasst: Anstatt einem Kreuzbund und zwei Bockschnürrbunden (der ja immerhin erst ab der Leistungsabzeichen-Stufe Silber verlangt wird), wurden unsere As von drei Kreuzbunden zusammengehalten. Das traf sich ohnehin gut, so konnten wir auch das Kreuzbundbinden wiederholen. Was als Einziges zusätzlich beachtet werden muss, ist, dass die ersten Kreuzbundschläge im stumpfen Winkel liegen. Zweite Anpassung war, dass sich keiner auf den horizontalen Querbalken des As stellen musste. Das war den Betreuern einfach viel zu gefährlich, nicht dass sich jemand verletzt, wenn das A umkippt.

Ob wir es auch schaffen, das A wirklich zum Laufen zu bringen, wurde anschließend draußen ausprobiert. Die Jugendlichen lösten diese Aufgabe schnell in Eigenregie, sodass die Ausbilder eigentlich nur zuschauen mussten. Anfangs viel das A zwar ein paar mal um - ist ja nicht so schlimm, wenn entsprechend Sicherheitsabstand eingehalten wird - aber schließlich überquerte es doch die gesetzte Ziellinie. Diese Aktion machte den Junghelfern sogar soviel Spaß, dass manche überlegten, ob wir nicht öfters solche Ausbildungseinheiten am Samstag halten sollten.

Dass diese Aufgabe wirklich in der Prüfung drankommen wird, ist zwar mehr als unwahrscheinlich - selbst mit erfahrenen Junghelfern dauert das einfach zu lange, der Platz- und Materialbedarf ist zu hoch und es wird den Junghelfern sehr viel Geschicklichkeit und vor allem Kraft (mehr als mancher Zwölfjährige hat) abverlangt. Aber schon alleine wegen dem Spaß hat es sich mehr als rentiert.

Die nassen Leinen mussten zum Trocknen aufgehängt werden...Weil die aktiven Helfer zeitgleich Aktivenversammlung und eine Übung hatten, konnte man die Kaffee- oder besser gesagt Spezipause nicht nur zum Kuchenessen nutzen (der Kuchen war übrigens sehr gut), sondern auch für ein Gespräch mit den Älteren.

Um etwa 18:00 Uhr wurden dann auch die letzten mit dem MTW nach Hause gebracht. Für die Ausbilder war aber noch lange nicht Schluss: einiges musste noch aufgeräumt werden. Erst als nach einer halben Stunde endlich alle nass gewordenen Leinen zum trocknen aufgehängt worden waren, wurde richtig klar, wie viel wir heute geschafft haben.
Informationen zum Beitrag:
Autor:Sebastian
Tags:Leistungsabzeichen, Teamaufgabe, Erste Hilfe, Bunde, Werkzeug
Datum:Samstag, den 13.03.2010 000000m 20:57

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